Die Sprache der Grünen
Schon Franz Josef Strauß betonte in den 1980er Jahren die Bedeutung des Kampfes um die Sprache. In meiner Analyse „Vox Viridis – Die Sprache der Grünen“ vom 08.04.2011 nahm ich diesen Ball gerne auf und warnte vor den Gefahren einer Partei, die ihre Klientelpolitik hinter einer bewusst falschen Argumentation versteckt.
Auf keinen meiner Blogs erhielt ich eine solche Resonanz und solchen Zuspruch wie auf meine Analyse der Sprache der Grünen. Viele Leser nahmen sich meine sieben Punkte vor, hörten sich danach grüne Politiker in Reden und Diskussionen an und stellten fest: Anstatt von Inhalten gab es nur „Vox Viridis“. Damit auch Sie die Chance haben, die Sprache der Grünen zu erkennen, möchte ich an dieser Stelle noch einmal diese sieben Elemente der Sprache der Grünen („Vox Viridis“) herausstellen:
1. Emotionalisieren
Sprechen andere, sind Attacken und Beleidigungen – auch nonverbaler Form – aus dem Hintergrund zu führen, um den Gegner von seiner Argumentation abzubringen und vor allem zu emotionalisieren. Das heißt, es gilt den Gegner mit dieser nervtötenden Masche so wütend wie möglich zu machen, damit er seinen Faden verliert oder sich zu angreifbaren oder gar beleidigenden Äußerungen hinreißen lässt. Diese ständige Provokation ist zwar entlarvend was Anstand und demokratische Einstellung der Grünen betrifft, gibt diesen aber die Möglichkeit von fehlenden eigenen Argumenten abzulenken und die verbale Entgleisung des Gegenübers in den Mittelpunkt der Diskussion zu stellen.
Beispiel: „Lügen Sie nicht!“ – „Ach seien Sie doch ruhig!“ – „Atom-Lobbyist!“ – „Halt, das geht so nicht!“
2. Ablenken und unterbrechen
Wird man konkret auf eine unangenehme Thematik hin angesprochen, so sollte man niemals zum Punkt vordringen oder gar Fragen beantworten. Es gilt, einen Redeschwall allgemeiner und vorbereiteter Ausdrücke abzuspulen, um Zeit zu gewinnen (z.B. bis das Interview vorbei ist) oder den Fragesteller sowie die Zuhörer zu verwirren.
Beispiel: Frage: „Wofür stehen die Grünen bei der Wirtschaftspolitik?“ Mögliche Antwort: „Um das zu beantworten, was gar nicht einfach ist und in Anbetracht der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit gar nicht möglich erscheint, muss man die allgemeinen Umstände, seien es politische, gesellschaftliche – das Volk ist ja sowieso auf unserer Seite daher sollte man das ganz klar hier festlegen – oder wirtschaftliche berücksichtigen, für die wir hier gar nichts können, denn als das alles aufkam waren wir ja noch gar nicht an der Regierung. (Kennen Sie Loriots Politiker-Rede? So in etwa.)
Zudem ist es probat, den Gegner niemals ausreden zu lassen. Hierdurch finden dessen Argumente weniger Gehör, da sich Zuhörer selten auf zwei Personen gleichzeitig konzentrieren können und sich somit eher gelangweilt abwenden. Die Grünen fahren damit jedoch eine gefährliche Masche, denn sie bevorzugen es, die ohnehin schon starke Politikmüdigkeit zu fördern, da es ihnen lieber ist, die Bürger schalten ab, als dass sie merken, dass die Grünen in der schwächeren Position sind.
Beispiel: „Ach was!“ – „Was war das?“ – „Falsch, ganz falsch!“ – „Wie bitte?“ – „Niemals!“ – „Das haben Sie doch verbrochen!“
3. Opferrolle einnehmen
Wird man selbst direkt angegriffen (auch sachlich), ist sofort eine Opferrolle einzunehmen. Das heißt, die Verteidigung besteht nicht daraus den Gegner argumentativ zu widerlegen, sondern den Gegner als skrupellosen Menschenfeind darzustellen, dem es nur eiskalt um seine Sache und nicht um die Menschen geht. Idealerweise gelingt es hierbei, die Grünen als Vertreter des Allgemeinwohls darzustellen und den Gegner als kalten Industrielobbyisten und Umweltsünder.
Beispiel: „Ich finde das jetzt so unfair.“ (übrigens typisch für Claudia Roth) – „Wissen Sie da überhaupt was Sie hier sagen?“ – „Das zeigt doch, dass Ihnen die Menschen überhaupt nichts bedeuten.“ – „Sie wollen mir meine Meinung / das Reden verbieten.“ – „Man weiß ja, das Unternehmer wie sie nur darauf bedacht sind Geld zu verdienen.“
4. Persönliche Angriffe starten
Gelingt es nicht die Opferrolle einzunehmen und wird man vom Gegner in die Ecke gedrängt, dürfen auch schmutzige Tricks angewandt werden. Hierzu zählen persönliche Angriffe mit (auch erfundenen) Details aus dem Privatleben der Gegner oder auch offene und direkte Beleidigungen. Die Tatsache, dass viele Grüne (z.B. Joschka Fischer) gewaltbereit oder gewalttätig sind oder waren, wird stets lapidar als „von gestern“ abgestuft. Bei ihren Angriffen kennen die Grünen jedoch kein Tabu und eine gesagte Äußerung des Gegners wird schlimmer dargestellt als der Angriff der eigenen Anhänger auf Polizisten. Unter diesen Punkt fällt übrigens auch der schmutzige Wahlkampf von 2011 in Baden-Württemberg in dem aus Mangel an Argumenten, persönliche Angriffe auf den politischen Gegner zur Regel wurden.
Beispiel: „Gerade jemand mit Ihrer Vergangenheit sollte hier still sein.“ – „Die Menschen wissen ja was Sie für einer sind.“ – „Nazi!“ (u.a. gegen einen Pfarrer, der für S21 demonstrierte) – „Keine Laufzeitverlängerung für Mappus.“
5. Gut und Böse definieren
Basierend auf Punkt fünf schaffen es die Grünen wie keine andere Partei, ihre Klientelanliegen (z.B. für die Branche der erneuerbaren Energien) als Gemeinwohl zu verkaufen. Kurz gesagt: Was die Grünen wollen ist gut, was die anderen wollen schlecht. Sprich Unternehmen und Energiekonzerne gehören zum Spektrum des Bösen (obwohl sie uns mit Arbeit und Lebensqualität versorgen), Windräder in der Landschaft oder in den Meeren sind Zeichen des Guten, obwohl sie tausende Vögel bzw. Fische töten. Claudia Roth ist hierbei im Übrigen die absolute Meisterin. An ihrer Körpersprache, die teilweise an das Schweben zwischen rosa Wölkchen erinnert, zeigt sie ganz deutlich wer ihr liegt und wer nicht. Und Cem Özdemir wagt sogar noch ein sehr unsauberes Spiel – bei Kritik an seiner Person wird der Gegner sofort ins rechtsradikale Lager gestellt. Özdemir will immer Schwabe sein, greift man ihn an besinnt er sich urplötzlich wieder seiner türkischen Wurzeln. Das ist wohl das perfideste Spiel mit der Definition von Gut und Böse.
Beispiel: Investmentfonds sind für die Grünen die Wurzel des Bösen. Komischerweise bevorzugen sie es aber diesen das Deutsche Leitungsnetz zu überlassen, anstatt ihren Wählern zu erklären, dass Leitungen gebaut und Strom teurer wird. Gut und Böse sind somit stets subjektiv und fallbezogen.
6. Begriffe besetzen
Die Liste der von den Grünen kreierten und besetzten Ausdrücke und Phrasen ist gigantisch. Man meint, diese Bewegung verbringt mehr Zeit mit ihrem Marketing als mit ihren Inhalten. Denn zum einen dient dieser Erfindungsreichtum der Abgrenzung (Motto: „Wir sind die für das Allgemeinwohl, die anderen sind die Bösen) sowie zum Aufbau rhetorischer Fronten. Des weiteren dienen diese Begriffe dazu, den Gegner in Diskussionen in einen Kleinkrieg um Begriffsdefinitionen zu stürzen. Hier steckt dahinter, dass man selber keine Argumente hat, dies aber keiner merkt, da sich der Gegner meist schon im Kampf um die Auslegung von Begriffen verläuft und keine Zeit für die Inhalte bleibt. Zudem bleiben Zuhörern, die einer Diskussion inhaltlich oder fachlich nicht folgen können, starke Schlagworte mehr im Gedächtnis als breit dargelegte Argumente.
Beispiel: „Wutbürger“ – „Bürgerfront“ – „Atomlobby“ – „Klientelpolitik“
7. Zersetzende Empörung
Das von Grünen am meisten geliebte Mittel ist die „Zersetzende Empörung“. Man versteht darunter die perfekt schauspielerisch und rhetorisch eingeübte Aufregung über ein Wort oder einen Ausdruck, der nicht in ihre Vorstellungen der „political correctness“ gehört. Dies passiert auch dann, wenn sonst alle das Gesagte gut finden. Aber durch den übermäßigen Protest und die gigantische Show um das betreffende Thema traut sich danach keiner mehr dies zuzugeben und am Ende muss sich der Sprecher sogar noch entschuldigen das Richtige gesagt zu haben.
Dies ist das probateste und am besten einstudierte rhetorische Mittel, das die Grünen in Ihrer Geschlossenheit zur Perfektion gebracht haben. Die „Zersetzende Empörung“ ist übrigens die perfekte Gegenwehr auf die in Punkt 6 angesprochenen Begriffsdefinitionen – wenn der Gegner auch einen Begriff für sich in Anspruch nimmt, ist dieser unter Aufbringung des gesamten schauspielerischen Talents und unter größtmöglicher gespielter Empörung herabzusetzen.
Beispiel: Die Diskussion um die „Deutsche Leitkultur“. Die Mehrheit der Deutschen war und ist dafür, dass sich Zuwanderer hier integrieren und anpassen müssen. Dank der geschlossenen grünen Empörung gehört dieses Wort heute fast schon zum Index und wird behandelt als sei es rechtsradikales Sprachgut.
Fazit der Vox Viridis: Man muss keine Fachkenntnis oder große politische Kompetenz besitzen, um auf Seiten der Grünen mitzudiskutieren. Ein kleiner Sieben-Punkte-Katalog genügt und Sie zersetzen jede Diskussion und schaffen es die, die sich verwirren lassen, sogar auf Ihre Seite zu ziehen obwohl sie inhaltsmäßig überhaupt nichts gesagt haben.
Ich danke Ihnen für all den Zuspruch und die Unterstützung, die ich nach der Erarbeitung dieser Punkte erhalten habe. Wenn es mir hiermit gelang, nur eine Person abzuhalten, bei einer Wahl sein Kreuz bei dieser Partei zu machen, dann hat es sich schon gelohnt. Hoffen wir, dass die Zukunft demokratischen Parteien gehört und die Bürger rechts- und linksradikalen ideologisch verblendeten Gruppierungen keine Chance mehr geben.